Die Ja-Antwort: Gene sind Baupläne, die bei der Herstellung der körpereigenen Proteine verwendet werden. Die Proteine sind die molekularen Bausteine, deren Zusammenbau für die Zellen, unsere körperlichen Merkmale und unseren Verhaltensausdruck sorgt. Zwischen 3 und 5 % der Menschen kommen mit defekten Gen-Bauplänen auf diesen Planeten. Insbesondere Veränderungen in ihrem genetischen Code verzerren die Botschaft des Protein-Bauplans und die daraus resultierenden Proteine, die aus diesen Genen hergestellt werden, sind defekt. Diese Menschen weisen gemeinsam „Geburtsfehler“ auf, was bedeutet, dass ihre Krankheit auf vor der Geburt veränderte Gene zurückzuführen ist. Ja, bei diesen Menschen besteht das Potenzial und die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Gesundheit oder ihr Verhalten durch diese defekten Gene negativ beeinflusst wird.
Die Nein-Antwort: Die neue Wissenschaft der „Epigenetik“ ist die Wissenschaft darüber, wie die Umwelt und unsere Wahrnehmung der Umwelt unsere Gene steuern. Mithilfe epigenetischer Mechanismen kann die Auslesung jedes Gens so verändert werden, dass ein einziger Gen-Bauplan über 30,000 verschiedene Proteine bereitstellen kann. Epigenetische Mechanismen können die Auslesung eines guten Gens verändern und das Äquivalent mutierter Proteine erzeugen, obwohl an den Genen nichts falsch ist. Tatsächlich ist dieser epigenetische Mechanismus der primäre Weg, auf dem Krebs entsteht, da die meisten Krebsarten (~95 %) nicht das Ergebnis von Mutationen in der DNA sind. Aber genauso wie die Epigenetik den Bauplan eines guten Gens verändern und stören kann, wären epigenetische Mechanismen auch in der Lage, das Produkt eines mutierten Genbauplans zu verändern und ein gesundes Protein zu erzeugen. Daher ist es möglich, dass eine Person mit einem Geburtsfehler ihre Mutation außer Kraft setzt und ein normales Leben führt.